Christian Hochmuth, Spieler der 1. Mannschaft, hat einen Bericht über die beiden Spieltage geschrieben. Diesen möchten wir euch zukommen lassen.
Bericht vom 1. Spieltag in der Landesklasse Ost
Schachdrachen 1 – SV Frankfurt Nord 1926 1
Das alte Leiden der Mannschaftsführer, die manchmal mehr Zeit mit der Suche nach Ersatzspielern zu verbringen scheinen als mit Schach spielen, nimmt auch in der neuen Saison kein Ende. Der Mannschaftsführer der Schachdrachen hatte es da noch etwas besser als sein Kollege aus Frankfurt: während den Schachdrachen nur zwei Stammspieler fehlten, waren es bei Frankfurt Nord gar derer drei. In ihrer Not ließen die Frankfurter das erste Brett frei (der eigentlich an Brett 1 gesetzte Spieler nahm lieber am „Heidelberger Schachherbst“ teil) wodurch es schon früh 1:0 für uns stand. Danach wurde erst einmal eine ganze Zeit lang verbissen an allen Brettern gekämpft.
An Brett 4 spielte Oliver mit seinem Gegner eine sehr spannende Partie. Sein Gegner hatte zeitweise deutlich mehr Material auf dem Brett, war aber dafür reichlich unterentwickelt. Oliver konnte den Druck auf den gegnerischen König immer weiter erhöhen, bis sich taktische Möglichkeiten ergaben, die er zielstrebig nutzte.
Die dadurch schon etwas komfortable Führung war sicherlich auch ein Grund für Bernhard an Brett 2 und Sven an Brett 8, sich mit ihren Gegnern auf Remis zu einigen, obwohl jeweils noch einiges Material auf dem Brett war. Am Ende des Tages sollten sie mit ihren Entscheidungen Recht behalten.
Unser „Edel-Joker“ Andreas bekam an Brett 7 spielend früh in der Partie einen Gambit-Bauern angeboten. Mit dem Hinweis auf die alte englische Weisheit „The proof of the pudding is in the eating!“ (auf deutsch ungefähr: „Wenn man wissen will, ob man einen Pudding vor sich hat, dann sollte man reinbeißen!“ oder „Probieren geht über studieren!“) empfahl der Weltklassespieler und Vize-Weltmeister Boris Gelfand einst, Gambits im Zweifel durch ihre Annahme zu prüfen. Andreas verschmähte den Pudding Bauern zwar, hatte aber die bessere Technik in Mittel- und Endspiel, was für einen Sieg auskömmlich war.
Den letzten und wichtigen, weil entscheidenden halben Punkt steuerte Wolf-Dietrich an Brett drei bei. Ich habe nicht die ganze Partie gesehen, aber dem Teil nach zu urteilen, den ich gesehen habe, gehe ich mal stark davon aus, dass er sich über den halben Punkt am Ende sicherlich nicht beklagen wird. Und die Mannschaft erst recht nicht.
Insgesamt ein 4,5:3,5 gegen Frankfurt Nord 1. Da hätte es schlimmer kommen können…
Bericht vom 2. Spieltag in der Landesklasse Ost
SG 1945 Dietzenbach 1 – Schachdrachen 1
Würde ich immer nur über die Bretter berichten, an denen wir Schachdrachen gewonnen haben, dann wäre der Bericht hier schon zu Ende…
Das Liga-Orakel des Bad Homburger Schachvereins (https://www.schachklub-bad-homburg.de/LigaOrakel/LigaOrakel.php?staffel=HSV_LKO) hat Dietzenbach 1 bereits nach nur einem Spieltag mit einer Aufstiegswahrscheinlichkeit von 81,4% als Meisterschaftsfavorit gesehen. Wir wussten also, was uns erwartet, und so kam es dann auch. Ein Brett mussten wir kampflos abgeben, da wir nur zu siebt antraten.
Zu einem halben Punkt kam Jonas an Brett drei gegen den immerhin 300 DWZ-schwereren Dennis Hankel, der zuletzt noch für Neuberg in höheren Ligen gespielt hatte. Ein Remis, das sich wie ein Sieg anfühlen dürfte. Auch Wolf-Dietrich erkämpfte ein Remis gegen einen stärkeren Gegner, dies an Brett vier. Weitere halbe Punkte steuerten Oliver, Sven und Jürgen an den Brettern fünf, sieben und acht bei.
Zu den Details der einzelnen Partien kann ich heute leider nicht viel berichten, da meine schwarzen Holzfiguren von meinem Gegen mehr als sechs Stunden lang durchgeknetet wurden, bevor die Partie dann doch endlich ebenfalls Remis endete. Am Ende also ein 3:5 gegen den Meisterschaftsfavoriten. Die erste Mannschaft findet sich nun mit 2 Punkten aus 4 Spielen auf einem geteilten siebten Platz.
Anfang Dezember geht es als nächstes gegen Schöneck 2.
Christian Hochmuth
Das nächste Training ist am Freitag, 12.11. um 19.00 Uhr in Wächtersbach. Vielleicht sehen wir uns.