Newsletter 10/2022

Bericht vom 9. Spieltag in der Landesklasse Ost am 12. Juni 2022

Schachdrachen I – Schachabteilung Frankfurter TV 1860 II

Ersatzspieler gesucht! Einmal mehr traten wir nicht vollständig an und mussten deshalb gegen einen eigentlich schlagbaren Gegner eine Niederlage hinnehmen. Finden sich keine Freiwilligen, die sich einmal in unserer ersten Mannschaft ausprobieren wollen? Das Ganze völlig ohne den Zwang, gewinnen oder ein Remis halten zu müssen, denn schlimmer als ein ansonsten ohnehin kampflos verlorener Punkt kann es ja nicht werden. Wobei die bisher eingesetzten Ersatzspieler durchaus bestens mithalten konnten. Also: wer Lust hat, einfach melden. Die nächste Gelegenheit kommt bestimmt.

Nun aber zum Mannschaftskampf gegen die SabT Frankfurt TV II. Durch zwei kampflos verlorene Bretter am Ende ein begrenzt lustiger Nachmittag. Spaß hatte mal wieder Bernhard Weber an Brett 2 mit Weiß, der von seiner in der Corona-Pause angeeigneten Eröffnungsvorbereitung profitieren konnte und seinen Gegner schon Ausgangs der Eröffnung überspielte. Spaß hatte auch noch Werner Kraus, der ebenfalls einen Sieg einfuhr, nachdem sein Gegner lange genug an einem nur wenig bewachten König gelitten hatte. Dazu gab es dann noch zwei Remis von Jonas Nickel und mir, und das war es dann auch schon, weil wir an zwei weiteren Brettern leider die Partien –nach dem Partieverlauf eher überraschend- einstellten.

Dank des guten Starts in die Saison stehen wir noch immer auf Platz vier in der Tabelle. In der letzten Runde (eigentlich die nachgeholte 5. Runde) treten wir noch gegen SK Bad Homburg 1927 2 an. Im Rahmen eines Heimspiels und hoffentlich vollzählig…

Bericht von der Frankfurter Stadtmeisterschaft 2022

Obwohl ich zugegeben noch etwas frustriert vom eigenen Turnierverlauf bin, möchte ich noch kurz über die Frankfurter Stadtmeisterschaft 2022 berichten. Einfach weil es ein schönes Turnier ist und so der eine oder andere aus unserem Verein vielleicht Lust bekommt, nächstes Jahr auch einmal teilzunehmen.

An sieben Montagen abends um 17.30 wurde jeweils eine Runde gespielt, und zwar in einem Frankfurter Saalbau in Frankfurt Höchst mit reichlich Platz zu den Nachbartischen. Insgesamt eine schöne Turnieratmosphäre, man trifft Bekannte und kann auch mal einem FM über die Schulter schauen. Von den Schachdrachen nahmen Jonas und ich teil. Jonas war offensichtlich der erste Spieler der zweiten Hälfte der Setzrangliste und wurde daher in der ersten Runde gegen den Turnierfavoriten FM Peter Keller gelost. In Zahlen bedeutete das: DWZ 1759 gegen DWZ 2384 oder umgerechnet eine Gewinnerwartung von 0,014… und damit herzlich Willkommen in der Wunderwelt des Schachs. Ich hatte das Vergnügen, das Ende der Partie live miterleben zu können. Nach einer guten Partie von Jonas ergab sich vor dem 40. Zug eine beiderseitige Zeitnotphase, die allerdings durch ein Inkrement von 30 sec./Zug abgemildert wurde. Nach dem 41. Zug von Schwarz (dem FM) stand folgende Stellung auf dem Brett:

Jonas hätte hier Lxh6 spielen können, was Weiß deutlichen Vorteil gibt, scheute aber in der Zeitnot die damit verbundene Rechenarbeit und ging nachvollziehbarer Weise kein Risiko ein. Daher folgt 42. Kf3. Nun kam FM Keller ins Überlegen. Als er noch zwanzig Sekunden auf der Uhr hatte, dachte ich mir, das das bestimmt einer von den ganz coolen erfahrenen Spielern ist, die fünf Sekunden vor Ablauf der Zeit ihren Zug spielen. Allerdings fand ich schon bemerkenswert, wie ruhig er blieb und wie selten er auf die Uhr schaute. Dann war seine Zeit abgelaufen. Keine zwei Sekunden später der Kommentar von Jonas: „Zeit!“ mit Hinweis auf die Uhr. Völlig unberührt davon zeigte der FM auf sein Partieformular, und meinte, dass er doch mehr als 40 Züge habe. Woraufhin er sich von Jonas sagen lassen musste, dass es bei diesem Turnier keinen Zeitzuschlag nach dem 40. Zug mehr gibt! Zur Ehrenrettung des FM sei gesagt, dass die Frankfurter Stadtmeisterschaften in den Vorjahren mit einer zusätzlichen Viertelstunde nach dem 40. Zug gespielt worden waren. Zudem ist ein solcher Partieverlust sehr ähnlich Magnus Carlsen auch schon mal passiert (wem der Feiertag sonst zu lang wird, findet z.B. hier dazu mehr:

https://chess24.com/de/lesen/news/norway-chess-1-carlsen-verliert-durch-zeitueberschreitung.) Jedenfalls hatte Jonas seinen Punkt geholt und das Turnier sein Gesprächsthema. Für Jonas reichte es am Ende sogar zu einem Ratingpreis – herzlichen Glückwunsch!

Den offiziellen Turnierbericht mit Foto und links zu den Tabellen etc. gibt es hier:

https://schachbezirk-frankfurt.de/archiv/vorstand/fm-samuel-weber-ist-neuer-frankfurter-stadtmeister-bezirksmeister/

Wer Lust hat, auch einmal einen FM zu schlagen, kann sein Glück übrigens  demnächst bei einem anderen Turnier in Frankfurt versuchen:

https://svkt-karbo.de/trakehner-open-2022. Dieser Verein bietet übrigens gelegentlich auch Turniere mit kürzerer Bedenkzeit an.

Viele Grüße

Christian

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